Schabbat: Die heilige Auszeit vom Alltag - der beste Tag der Woche 🕯️✨
- Maamin
- 9. Apr.
- 5 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 14. Apr.
Stellt euch vor, mitten in der hektischen Woche drückt jemand auf die Pausetaste: Die Zeit verlangsamt sich, der Stress löst sich in Luft auf, und plötzlich ist Raum für Ruhe, Familie, G'tt – und gutes Essen. Klingt wie ein Traum? Für das jüdische Volk ist dieser Traum seit Jahrtausenden Realität – in Form des Schabbat.
📚 Was ist Schabbat eigentlich? Die Basics für Einsteiger
Schabbat (auch Sabbat) ist nicht einfach ein weiterer Wochentag – er ist der Tag. Der wöchentliche Ruhetag im Judentum beginnt mit Sonnenuntergang am Freitagabend und endet am Samstagabend, sobald drei Sterne am Himmel zu sehen sind. Das klingt poetisch – ist aber tatsächlich die traditionelle Zeitbestimmung!
Der Ursprung des Schabbat liegt in der Tora, dem heiligsten Buch des Judentums. Nach der Schöpfungsgeschichte ruhte G’tt am siebten Tag, nachdem Er die Welt in sechs Tagen erschaffen hatte. In Schmot (2. Buch Mose) heißt es:
„Gedenke des Schabbattages, ihn zu heiligen. Sechs Tage sollst du arbeiten und all deine Arbeit tun. Aber der siebte Tag ist Schabbat für den Ewigen, deinen G’tt.“
🌟 Mehr als nur ein Ruhetag: Die tiefere Bedeutung des Schabbat
Der Schabbat ist kein Zwang, sondern ein Geschenk. Er erinnert an zwei zentrale Prinzipien:
Die Schöpfung: Wir würdigen G’ttes schöpferisches Werk und anerkennen, dass die Welt nicht uns gehört.
Die Befreiung aus Ägypten: Ein freier Tag war einst unvorstellbarer Luxus – der Schabbat symbolisiert die errungene Freiheit.
Ein chassidisches Sprichwort sagt:
„Mehr als die Juden den Schabbat bewahrt haben, hat der Schabbat die Juden bewahrt.“
Über Jahrhunderte war der Schabbat ein tragbares Heiligtum – ein Band, das das jüdische Volk weltweit verbunden und erhalten hat.
🧹🍲 Erew Schabbat – Der Freitag als Vorbereitungstag
Der Freitag ist kein gewöhnlicher Tag, den er beinhaltet den Erew Schabbat – der Vorabend des Schabbat. Und ja, da geht’s rund!
Wie eine Großmutter mal sagte:
„Ein jüdischer Freitag hat mehr Aktivität als eine ganze Woche bei anderen.“
Typische Vorbereitungen:
Gründliche Reinigung des Hauses (ja, auch unter dem Sofa)
Kochen der Schabbat-Mahlzeiten (da am Schabbat selbst nicht gekocht werden darf)
Baden und festliches Ankleiden
Den Tisch mit weißer Decke, Geschirr, Kerzen, Blumen und Challot decken
Vorbereitung von Wein, Kerzen und Segenssprüchen
Ein kulinarischer Klassiker: Tscholent – der langsam gekochte Eintopf, der über Nacht auf kleiner Flamme zieht. Der Duft? Himmlisch. Und für viele Kinder: die beste „Einschlafstörung“ der Woche.
🕯️ Der magische Moment: Wenn der Schabbat beginnt
Die Sonne senkt sich, das Haus ist bereit, die Familie versammelt. Nun beginnt der Schabbat – der heiligste Moment der Woche.
Kerzenzünden – Lichter des Schabbat
Traditionell zündet die Hausherrin mindestens zwei Kerzen an. Mit kreisenden Bewegungen und bedeckten Augen wird der Segen gesprochen:
„Baruch ata Adonai, Elohenu melech ha’olam, ascher kidschanu b’mitzwotaw, w’ziwanu l’hadlik ner schel Schabbat.“(Gesegnet seist Du, Ewiger, unser G’tt, König der Welt, der uns durch Seine Gebote geheiligt und uns geboten hat, die Schabbat-Lichter zu entzünden.)
Kabbalat Schabbat – Die Begrüßung
In der Synagoge wird Kabbalat Schabbat gefeiert – mit Liedern wie Lecha Dodi, das den Schabbat wie eine Braut willkommen heißt.
Kiddusch und Mahlzeit
Zuhause beginnt die Mahlzeit mit dem Kiddusch – dem Segen über einen Becher Wein, der bis zum Rand gefüllt ist. Danach folgt das rituelle Händewaschen (Netilat Jadajim) und der Motzi – der Segen über die Challot.
📋 Was am Schabbat erlaubt ist – und was nicht
Der Schabbat ist ein Tag der Ruhe und der Struktur. Die Tora verbietet Melacha – schöpferische Arbeit. Die rabbinische Tradition unterscheidet 39 Hauptkategorien verbotener Tätigkeiten, darunter:
Feuer anzünden oder löschen (inkl. elektrischer Geräte)
Kochen oder Backen
Schreiben oder Zeichnen
Reisen mit Fahrzeugen
Geld- und Geschäftstätigkeiten
Tragen in öffentlichen Bereichen (außerhalb eines Eruw)
Das klingt streng – aber in Wahrheit ist es befreiend. Kein Handy, kein Laptop, keine To-do-Liste – dafür: Zeit. Gespräche. Bücher. Spaziergänge. Ein echter Digital Detox.
🍖🍷 Die Mahlzeiten: Ein Fest für Körper und Seele
Traditionell gibt es drei festliche Mahlzeiten:
Freitagabend-Dinner
Schabbat-Mittagessen
Seuda Schlischit – die dritte Mahlzeit am späten Samstagnachmittag
Kulinarische Klassiker:
Gefillte Fisch (Symbol für Wohlstand)
Tscholent
Kugel (Nudel- oder Kartoffelauflauf)
Challah – das geflochtene Brot
Wein für den Kiddusch
Ein jüdischer Witz sagt: „Sie haben uns verfolgt, wir haben überlebt – lasst uns essen.“
👪 Schabbat in der Familie – Ein Band durch die Generationen
Für viele ist der Schabbat der wöchentliche Anker. Einer der emotionalsten Momente ist der Birkat HaBanim – der Kindersegen:
Für Jungen: „Möge G’tt dich machen wie Ephraim und Menasche.“
Für Mädchen: „Möge G’tt dich machen wie Sara, Rivka, Rachel und Lea.“
Diese Rituale schaffen ein starkes Gefühl von Zugehörigkeit und Geborgenheit – besonders in unserer schnelllebigen Welt. Am Schabbat erinnern wir uns daran, wer und was wir sind und was uns erhält, im Galut (Diaspora) und wer schlussendlich Israel beschützt.
🌿🕯️ Hawdala – Der Schabbat geht zu Ende
Wenn drei Sterne am Himmel sichtbar sind, ist es Zeit für die Hawdala-Zeremonie:
Überfließender Wein (Segen)
Geflochtene Kerze mit mehreren Dochten
Duftende Gewürze (B’samim)
Ein letztes Innehalten, ein zischendes Geräusch beim Löschen der Kerze – ein Abschied mit allen Sinnen. Danach wünscht man sich: Schawua Tow – eine gute Woche.
✨ Schabbat als „Vorgeschmack auf die kommende Welt“
Im Judentum gilt der Schabbat als Me’ein Olam Haba – ein Vorgeschmack auf die kommende Welt. Laut Talmud erhält jede:r am Schabbat eine zusätzliche Seele (Neschama Yetera), die Freude und spirituelle Tiefe schenkt.
Eine Geschichte erzählt von einem armen Mann, der jeden Schabbat verschwenderisch feierte. Auf die Frage, wie er das finanzierte, antwortete er:
„Ich leihe mir die ganze Woche über vom Schabbat – und am Schabbat zahle ich zurück.“
🌍 Vielfalt des Schabbat weltweit
Ob aschkenasisch, sephardisch, jemenitisch oder persisch – jede jüdische Kultur hat eigene Schabbat-Bräuche, doch die Essenz bleibt gleich: Ruhe, Heiligkeit, Gemeinschaft.
🤔 Was alle vom Schabbat lernen können
Auch wer nicht jüdisch ist, kann aus dem Konzept des Schabbat Inspiration schöpfen:
Grenzen setzen – offline gehen, bewusst abschalten
Zeit heiligen – Zeit ist nicht nur Mittel zum Zweck
Gemeinschaft stärken – statt Individualisierung
Dankbarkeit kultivieren – Rituale als Ausdruck innerer Haltung
Bewusst entschleunigen – gegen die Hast der Moderne
❓ Häufige Fragen
Warum beginnt Schabbat am Freitagabend?
Weil der jüdische Tag mit dem Sonnenuntergang beginnt – so steht es schon in der Schöpfungsgeschichte: „Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: ein Tag.“
Ist am Schabbat wirklich alles verboten?
Nein – nichtstun ist nicht das Ziel. Vielmehr geht es um bewusste Aktivität: Lesen, singen, reden, beten, spazieren – nicht arbeiten.
Was passiert im Notfall?
Pikuach Nefesch – Lebensrettung steht über allen Geboten. Bei Gefahr darf (und muss) alles Notwendige getan werden.
Was ist ein Schabbat-Aufzug?
Ein Aufzug, der automatisch jede Etage anfährt – so muss kein Knopf gedrückt werden.
Was ist ein Eruw?
Ein symbolisches Grenzsystem, das bestimmte Tätigkeiten wie das Tragen im Freien erlaubt.
🛒 Schabbat-Produkte für ein authentisches Erlebnis
Schöne Kerzenleuchter
Kiddusch-Becher aus Silber oder Glas
Bestickte Challah-Abdeckungen
Hawdala-Sets (Kerze, Gewürzdose, Becher)
Festliche Tischdecken und Servietten
Diese Gegenstände sind nicht nur nützlich, sondern Ausdruck von Schönheit und Tradition.
🎁 Fazit: Der Schabbat – Ein zeitloses Geschenk
Der Schabbat ist ein Geschenk aus dem Gan Eden – und in unserer digitalen Welt aktueller denn je. Er lädt uns ein, aufzuhören mit dem Tun – und einfach zu sein.
Ob ihr ihn traditionell haltet oder nur Elemente übernehmt – lasst euch inspirieren. Gönnt euch Zeit. Atmet durch. Werdet ruhig.
Schabbat Schalom! 🕊️✨

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